Bestimmungsschlüssel für 
 Gattungen der Röhrlinge

Pilzbestimmung

…ist wie ein großes Puzzle, bei dem Sie allerdings die einzelnen Bausteine erst mühsam selbst suchen, richtig interpretieren und zusammensetzen müssen.

…ist wie ein großes Bild, bei dem zunächst alle dazugehörigen Mosaiksteine gefunden und dann richtig geordnet werden müssen.   

…das ist ein regelrechtes Handwerk. Um es mit guter Aussicht auf Erfolg ausüben zu können, muss man es von der Pike auf lernen.
Lehrfilme zur Pilzbestimmung auf:

www.pilzfilm.org

...die ersten Schritte lern man auf Praxistouren der Pilzschule

BuiltWithNOF

Nachdem wir zuvor von einem unbekannten Pilz beispielhaft eine “IST-Aufnahme” fertig gestellt haben, wollen wir diese Beschreibung nun mit dem nachfolgenden  “Bestimmungsschlüssel für Gattungen der Röhrlinge” vergleichen. So bringen wir nun endlich im achten Bestimmungsschritt in Erfahrung, zu welcher der etwa 13 in Europa vorkommenden Gattungen der Pilz überhaupt gehört. Es geht hier also nur darum, Ihnen einen tieferen Einblick in die Arbeitsweise der Pilzbestimmung zu gewähren. So bekommen Sie einen kleinen Eindruck, was Sie auf einem Pilzseminar bei uns so erwartet. Weiter führende Einzelheiten werden auf dem Intensivseminar Doppelkurs A bzw. KURS III der mobilen Pilzschule aber auch auf einem Pilzlehrfilm speziell über Röhrlinge gezeigt, erläutert und trainiert. Wie unsere Kursteilnehmer urteilten, lesen Sie übrigens  hier.
Empfohlene Pilzlehrfilme zu diesem Thema: “Boletales - Röhrlinge und Verwandte” und vor allem Grundkurs Pilzbestimmung - Einführung in die Pilzkunde”   


Abkürzungen in diesem Bestimmungsschlüssel
H. = Hut,  Hym. = Hymenophor (Fruchtlager),  Frkp. = Fruchtkörper, Po. =  Poren (Röhrenmündungen),   Rö. = Röhren (Schwamm), St. = Stiel,  Sp = Sporen, Spp = Sporenpulver, Tr. = Trama (Pilzfleisch) V = Velum partiale (Reste der Teilhülle)
  


Schlüssel für Gattungen der Boletales mit röhrigem Hymenophor
1     H. u. St. mit düsteren,  porphyrbraunen, grauschwärzlichen Farben oder  H. grob schuppig.
       Hymenophor  weißgrau bis braun. Spp. dkl.- braun, porphybraun, schwarzpurpurn. (2)
1*   Nicht mit diesen Merkmalskombinationen. (3)
2     H. mit groben, sparrigen Schuppen. Hymenophor schmutzigweiß bis grau.  Spp schwarzpurpurn
       (Strobilomyces - Struppelkopfröhrlinge)
2*   Ganzer Frkp. ± einfarbig olivbraun, umbra bis porphyrbraun, samtig. Hymenophor jung grau.
       ( Porphyrellus – Porphyrröhrlinge)        
3.    (1) Hymenophor jung weißlich. (4)
3*   Hymenophor jung gelb, olivlich, grünlich, orange oder rot. (7)
4.    Hymenophor reif ockerlich, gelblich oder olivgrün werdend (5)
4*   (3) Hymenophor reif weißlich bleibend oder  ± grau oder rosa verfärbend. (6)
5     (4) St. gekammert hohl. H. trocken Spp. blaß-gelb. ( Gyroporus = Blaßsporröhrlinge)
5*   St. voll, selten zylindrisch, sondern meist gegen Basis ziemlich dick/bauchig. Spp. olivgrün.
       olivgrau    (Boletus = Dickröhrlinge)
6     (4) St. mit weißen, braunen oder schwärzlichen Schüppchen. Huthaut matt, am Rd. oft etwas
       überstehend. Hymenophor um St. stark niedergedrückt, oft grau verfärbend. 
       (Leccinum = Raustielröhrlinge)
6*   St. grob genetzt, bisw. dick keulig. Hymenophor rosa verfärbend  Spp. rosa fleischfarben. 
       (Tylopilus – Rosasporröhrlinge)
7     (3) Rö. u. Po. sehr weit (>1 mm), Hymenophor am St. stark herablaufend, Rö. kurz. H. filzig, mit
       Velum  St. hohl. ( Boletinus – Hohlfuß-/Schuppenröhrlinge)
7*   Rö. u. Po. enger oder Frkp. mit anderen Merkmalskombinationen (8)
8     (7) H. feucht  ± schmierig-schleimig (9)
8*   H. auch in feuchten Zustand nicht schmierig-schleimig (12)
9     (8) St. etw. klebrig-schmierig. H. rosa, Hym. goldgelb. Spp. olivbraun. 
       (Pulveroboletus – Goldporröhrlinge)
9*   St. trocken (höchstens Ring schleimig ) (10)
10   (9) Hymenophor am St. stark herablaufend. Rö. maximal bis 4 mm lang, gelb, Druckstellen blauend.  H. feucht
       -schmierig. Bei Erlen. (Gyrodon – Erlengrüblinge)
10* Hymenophor am St. nicht stark herablaufend, Rö. relativ länger (11)
11   (10) Hymenophor gelb, olivgelblich oder olivgrünlich oder hell orange. H. meist schmierig,
       ausnahmsweise filzig. St. trocken, bisw. drüsig, mit oder ohne V. Spp. ocker, oliv- bis umbrabraun.
       (Suillus – Schmierröhrlinge)                         
11* Hymenophor zimtorange bis karmin- oder himbeerrot. Frkp. ohne V. Tr. u. Basalmycel satt
       schwefelgelb.   (Chalciporus – Pfefferröhrlinge)
12   (8) Hymenophor am St. ± herablaufend, relativ kurz, Farben in Fl. u. auf Po. leuchtend schwefel- bis
      chromgelb, verletzt blauend. Auf Holz, modrigen Wurzeln oder durch Mycel mit solchem in
      Verbindung (Pulveroboletus – Goldporröhrlinge)
12* Hym. am St. ± ausgebuchtet oder gerade angewachsen. Nicht mit Holz in Verbindung. (13)
13    (12) St. etw. schuppig- rissig, oft rinnig. Hym. u. St. ± gelb. (Leccinum –Birkenpilze)
13* St. nicht schuppig (14)
14   St. dick u. ± bauchig gegen die Basis. Hymenophor um den St. niedergedrückt bis fast frei; Poren
        jung weiß, gelb, gelbgrünlich oder orange bis rot. (Boletus – Dickröhrlinge)
14* St. nicht bauchig oder knollig dick. (15)
16   (14) Fl., Hymenophor u. St. an Druckstellen oder verletzt stark blauend (Boletus – Dickröhrlinge)
15* Druckstellen nicht oder nur schwach blauend. (16)
16   (15) Mit V. , bei 5-nadeligen Kiefern wie Douglasie oder Strobe = Weymouthskiefer oder Hym. jung
       zieml. dkl.-oliv. , bei 2-nadeligen Kiefern,  (Suillus – Schmierröhrlinge)      
16* Hymenophor jung gelb, gelbgrünlich. Ohne V. (Xerocomus Filzröhrlinge)    

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