Beispiel zur Bestimmung der Gattung (Röhrling)
IST-Aufnahme/Fundbeschreibung Fundort: Portugal, Algarve, Armaçao de Pera, 20 m üNN, 24.12.2008, gesellig, ca. 100 Exemplare, unter 2-nadeliger Kiefer im Rasen, bei einer Palme und bei strauchähnlichen Bäumen mit lanzettlichen Blättern
Hut: 4-8 (10) cm, unregelmässig rund, elliptisch und nicht einheitlich konvex, sondern verbogen, Hth bei Feuchtigkeit schleimig-schmierig, dunkelgelbbraun bis kastanienbraun mit deutlichen Olivtönen, glatt, dabei dunkel eingewachsen radialfaserig, überstehend
Röhren: jung schmutziggelblich, alt bräunlich gefärbt, etwa 3-6mm lang, Poren 1-2mm Durchmesser, dabei unregelmässig rund und ausgebuchtet angewachsen, jung aber manchmal auch etwas herablaufend,
Stiel: im Verhältnis zum Hutdurchmesser auffallend kurz, 3-4 cm lang und kräftig, 1,5-2 cm im Durchmesser, dabei zur Basis hin teilweise verjüngt, gelblich, teilweise mit rotbräunlichen, fleckigen Stellen, mit dkl.-braunen Drüsenpunkten, ohne Velum partiale, Basalmycel und Rhizomorphen weißlich,
Fleisch: weißlich, unterhalb der Stielrinde und im Bereich des Fruchtlagers gelblich, Geruch: angenehm pilzig Geschmack: mild, angenehm Spp: satt braun
So wird jetzt mit dem Bestimmungsschlüssel gearbeitet (lassen Sie sich dazu beide Seiten am besten ausdrucken)
Start Wir beginnen bei Frage 1 und lesen beide Beschreibungen, also auch 1* durch und vergleichen mit unserer Pilzbeschreibung wie vorstehend. Da die im Bestimmungsschlüssel bei 1 beschriebenen Merkmalskombinationen auf unseren Pilz nicht zutreffen, fällt diese Frage raus. Es bleibt also 1* über. Am Ende dieser Zeile sehen Sie eine (3). Wir müssen also jetzt zur Frage 3 gehen.
Da das Hymenophor bei jungen Pilzen nicht weißlich (sondern schmutziggelblich) ist, fällt Frage 3 raus. 3* bleibt daher über. Wir müssen also weiter zu (7).
Die Poren unseres Pilzes sind zwar sehr weit, das Hymenophor (Fruchtlager) läuft aber nicht weit am Stiel herab, unser Pilz hat auch keinen filzigen, sondern einen glatten Hut und keinen hohlen, sondern vollen Stiel. Die Merkmalskombination von Frage 7 trifft also nicht zu. Es bleibt 7* über. Folglich geht es weiter mit (8).
Da unser Pilz einen bei Feuchtigkeit schleimig-schmierigen Hut hat, fällt Frage 8* weg. Frage 8 bleibt daher über und wir müssen jetzt zu (9).
Da unser Pilz keine Rosatöne im Hut hat und das Hymenophor auch nicht goldgelb, sondern schmutziggelb ist, fällt Frage 9 weg. 9* bleibt über – es geht also nach (10)
Da unser Pilz eindeutig nicht bei Erlen, sondern bei Kiefern wächst, fällt Frage 10 raus. Frage 10* bleibt, weiter geht es mit (11).
Da das Hymenophor unseres Pilzes nicht zimtorange bis karmin- oder himbeerrot, sondern schmutziggelb ist und auch kein satt schwefelgelbes Basalmycel, sondern weißes Basalmycel hat, fällt 11* raus. Frage 11 bleibt. Damit haben wir endlich die Gattung: Suillus - Schmierröhrlinge
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